Antifa ist eine Notwendigkeit. Immer – und besonders jetzt!

Wir wollen dem ausbreitenden Rechtspopulismus in Europa und stärker werdende Nazi-Gruppierungen, wie Kameradschaften und den Identitären, etwas entgegensetzen. Obwohl Hamburg lange als Antifa-Hochburg galt, ist auch hier verstärkte Aktivität von Nazis zu sehen und zu spüren. Spätestens, wenn die Innenstadtbezirke verlassen werden und sich in den Randbezirken, dem Speckgürtel um Hamburg herum oder den Dörfern und Kleinstädten in Norddeutschland bewegt wird, sind rechtsradikale Meinungen verbreitet und akzeptiert.

Für uns bedeutet Teil der Antifa-Bewegung zu sein aber nicht nur Nazis hauen, sondern eine gesamte Gesellschaftskritik. Eine Gesellschaft die von verschiedenen Mechanismen, wie Kapitalismus, Nationalismus, Rassismus, Sexismus und vielen weiteren durchdrungen ist. Da dieser Mechanismus unterschiedliche Menschen betreffen und sich gelegentlich überschneiden und ineinander verstricken, unterdrücken sie Menschen auf sehr unterschiedliche und vielfältige Art. Diese Mechanismen möchten wir kritisieren und angreifen.

Aber nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in unseren eigenen Gruppen können wir solche Strukturen, wie Sexismus erkennen. Feminismus wird oft als Nebensache abgetan und belächelt. Wir möchten uns auf diesem Kongress damit beschäftigen, warum Antifa-Gruppen oft von weißen Mackern dominiert werden, welche Barrieren es für Frauen* in der Antifa gibt, mit strukturellem Sexismus und warum Antifa für einige Männer* als Bühne für die Darstellung ihrer Männlichkeit gesehen wird. Gemeinsam wollen wir Perspektiven für eine feministische, gesellschaftskritische Antifa entwickeln, um diejenigen zu bekämpfen, die unseren Vorstellungen von einem freien Leben entgegenstehen.