Programm

Der Kongress findet vom 20. bis zum 22. Mai 2016 statt.
Einen vorläufigen Zeitplan findet ihr hier:TimetableWorkshops, Vorträge und Diskussionsrunden zu folgenden Themen werden angeboten:

  • Alltagssexismus
  • Antifaarbeit auf dem Land
  • Antifa und Antira
  • Antifa und Feminismus im World Café
  • Antifa und Faschismus
  • Antifaschismus und Feminismus
  • Antifeminismus von Rechts
  • F*Antifa: Podiumsdiskussion mit feministische Antifa-Gruppen
  • Geschlechterrollen – überwunden?
  • Graffiti und Streetart
  • Klassismus – Sensibilisierung mit anschließendem Empowerment-Space
  • Kritische Männlichkeit*
  • Männliche* Selbstverwirklichung in und durch die Antifa
  • Meinungsfreiheit
  • Mobi-Workshop: Wie erstelle ich Blogs, Plakate, Sticker?
  • Zukunftsaussichten antifaschistischer Arbeit

Timetable – Workshops:Eine Workshops sind doppelt. Diese bauen nicht auf einander auf, sondern sind gedoppelt, damit mehr Workshops parallel angeboten werden können.Timetable der WorkshopsKurzbeschreibungen zu den angebotenen Workshops findet ihr hier:

Alltagssexsimus
Was ist Sexismus, wo begegnet er mir im Alltag und wer definiert meine Grenzen? Wie lässt sich damit umgehen und wie können wir gemeinsam dagegen kämpfen? Anhand von konkreten beispielhaften Situationen möchten wir Handlungsoptionen gegen Sexismus im Alltag überlegen und entwickeln. (Für Cis-Männer geschlossen)
Hysterie & Sabotage

Antifaarbeit auf dem Land
In den letzten Jahren lösten sich mehrere große Antifa-Gruppen auf. Angesichts von über 500 Angriffen und fast 1000 rechten Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte, sowie der erschreckend hohen rassistischen Mobilmachung in ländlichen Gebieten, ein womöglich falsches Signal. Was sind Probleme ländlicher Antifa-Gruppen, wo gibt es Grenzen und wie können sie unterstützt werden – diesen und weiteren Fragen versuchen wir in diesem Workshop nachzugehen.
AHL Antifa Herzogtum Lauenburg

Antifa und Antira
“Wir brauchen mehr Frauen* …. und mehr PoCs” – Kritische (Selbst)Reflexion zu weißen Antifa-Strukturen und Reproduktionen von Differenzmerkmalen Bis heute setzen sich die meisten Antifagruppen im deutschsprachigen Raum mehrheitlich aus weißen Aktivist_innen zusammen, ohne dies jedoch so zu benennen, thematisieren oder zu reflektieren. Dies mag verwundern weil es auch hierzulande eine lange Geschichte antifaschistischer Kämpfe von nicht der Dominanzgesellschaft angehörenden Menschen gibt. Dennoch sind in den letzten Jahren auch in antifaschistischen Kreisen zunehmend Diskussionen stärker geworden, die sich mit daran anknüpfenden Fragestellungen beschäftigen und erste Schritte gesetzt haben. Die Reaktionen reichen dabei ähnlich wie bei den Gegenstrategien gegen Unterrepräsentanz von FLIT* von über Quoten für bestimmte repräsentative Positionen oder auch Funktionen („Alibi-PoC“, „Quoten-PoC“) bis hin zur Schaffung besonderer Sprecher_innenpositionen (nur von Rassismus Betroffene sollen darüber sprechen (dürfen). Dabei stellt sich jedoch auch die Frage, ob sich feministische Strategien, die empowernd Partizipationsmöglichkeiten von FLIT*s erweitern sollen, einfach auf andere gesellschaftliche Diskriminierungsformen umlegen lassen und, ob in bestimmten Diskussionen und damit verbundenen Handlungen nicht auch (Denk)Muster reproduziert werden, die wir eigentlich bekämpfen wollen. Im Workshop wollen wir uns selbstreflexiv mit (eigenen) Privilegien in der Dominanzgesellschaft auseinandersetzen und politische Konzepte rund um inklusive Partizipationsmöglichkeiten diskutieren.

Antifa und Feminismus im World Café – „Let’s speak about feminism in our practice!“ – World-Cafe zum Austausch von Erfahrungen

Was bedeutet Feminismus für dich? Welche Rolle spielen feministische Perspektiven in deiner politischen Arbeit? Und welche Erfahrungen hast du in deiner (Antifa-) Gruppe mit Feminismus gemacht? Mit diesen und weiteren Fragen wollen wir uns im Rahmen des Workshops auseinandersetzten. Es wird dabei keinen Input geben, sondern wir werden uns mithilfe der Methode des „World Cafes“ in wechselnden Kleingruppen über eigene Erfahrungen, Perspektiven, Ideen und Handlungsmöglichkeiten feministischer Antifaarbeit bzw. antifaschistischer Feminismusarbeit austauschen.

Antifa und Faschismus
Gegen Nazis ist noch irgendwie jeder. Als Antifaschistische Bewegung finden sich dann allerhand Leute aus den unterschiedlichsten Gründen zusammen, die dann auch lauter unterschiedliche, oft gegensätzliche Sachen gegen den Faschismus machen wollen. Wir wollen uns in diesem Workshop mal einen Begriff vom Faschismus machen, um dann daraus Schlüsse für einen vernünftigen Antifaschismus zu ziehen. Spoiler: Sich selbst als das eigentliche, gute Deutschland zu inszenieren, wird nicht das Ergebnis sein.

Antifaschismus und Feminismus – „Ein rosa Sternchen macht noch keinen Feminismus!“ –
Im Workshop wollen wir uns inhaltlich mit dem Spannungsverhältnis von Antifaschismus und Feminismus auseinandersetzen, gemeinsam eigene Handlungen und Ansprüche hinterfragen und in den Kontext der Gesamtgesellschaft setzen sowie Kritik an den Verhältnissen auch an uns selbst anwenden und in diesem Sinne unversöhnlich bleiben.
Fav feministische Antifa Vienna; fav@riseup.net

Antifeminismus von Rechts
Sie erscheinen wie eine Bewegung aus längst vergangenen Tagen: Mit 1000 weißen Holzkreuzen und Parolen wie „Deutschland treibt sich ab“ oder „Frauen werden zur Abtreibung von Familie und Gesellschaft genötigt“ ziehen mehrere tausend DemonstrantInnen im September 2014 bei ihrem jährlichen Kreuzzug gegen Schwangerschaftsabbrüche, Pränatalmedizin und Stammzellforschung durch die Straßen Berlins. In Stuttgart, aber auch in Hannover und Leipzig formiert sich unter dem Banner „Demo für alle – Ehe und Familie vor – Stoppt Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder!“ eine Allianz gegen Schulbildungspläne nach denen Kindern beigebracht werden soll, dass zu unserer Gesellschaft nicht nur heterosexuelle Menschen gehören. Wer ist Teil dieser Bewegung? Welche Ideologie steckt hinter ihren Parolen? Was ist an ihnen antifeministisch und was hat das Ganze mit der organisierten Rechten zu tun? Und vor allem: Wie müssen unsere Gegenstrategien aussehen?”
IL Iterventionistische Linke

F*Antifa: Podiumsdiskussion mit Fantifa-Gruppen
Nach einem kurzen Vortrag über die F*antifa Geschichte, wollen wir uns in einer Podiumsdiskussion mit verschiedenen F*antifa-Gruppen aus Deutschland über Erfahrungen, Perspektiven und Hindernisse in unserer politischen Arbeit austauschen.
Es wird auch die Möglichkeit geben sich mit eigenen Fragen, Erfahrungen und Beiträgen in die Diskussion einzubringen.

Rollenbilder – überwunden?
Welchen Einfluss haben Geschlechterrollen und ihre Rollenzuschreibungen auf den Alltag und unsere politische (Zusammen-)Arbeit? Die meisten bestimmen unbewusst unser Denken und Handeln. Dadurch unterstützen wir Strukturen, die wir eigentlich auflösen wollen. In diesem Workshop wollen wir uns daher dieser Strukturen bewusst werden, uns selbstkritisch mit ihnen auseinandersetzen und den Umgang mit diesen diskutieren. Auch für Einsteiger*Innen geeignet

Graffiti und Streetart
In diesem Workshop bekommt ihr eine kleine theretische Einführung in die Welt des Graffiti und könnt euch natürlich auch selbst im Umgang mit der Sprühdose an der Wand üben.

Klassismus – Sensibilisierung mit anschließendem Empowerment-Space
Klassismus bezeichnet strukturelle Benachteiligungen und Diskriminierungen aufgrund der sozialen Klasse. Wir wollen uns in dem Workshop aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema Klassismus nähern. Wir werden uns mit Ausschlüssen im Bildungssystem, Konstruktion(en) von Vorurteilen und der eigenen Positionierung beschäftigen. Im Workshop soll vor allem die intersektionale Verknüpfung “Klasse und Geschlecht”, aber auch Überschneidungen mit anderen Diskriminierungen deutlich gemacht werden. Zur Verdeutlichung werden wir uns Material anschauen, das die “Arbeiterinnentöchter” im Uni-Kontext und die “Prololesben” in autonomen Gruppen in den 1980er und 1990er Jahren erarbeitet haben. Methodische Grundlage ist unter Anderem das von Heike Weinbach und Leah Carola Czollek entwickelte Social­ Justice Modul zum Thema Klassismus. Da es ein klassen-gemischter Workshop ist, wird es im Anschluss einen Empowerment-Space nur für Betroffene von Klassismus geben. Betroffene, die nicht am Workshop teilnehmen möchten, sind herzlich eingeladen, nur zum Empowerment-Space zu kommen.
Tanja Abou vom Institut für Klassismusforschung

Kritische Männlichkeit*
Es gibt ein weit verbreitetes Problem in dieser Gesellschaft. Oftmals wird es gar nicht als solches erkannt, sondern zum Ideal verklärt. Die Betroffenen können weite Teile ihres Alltags nicht selbständig beschreiten, verhalten sich feindlich gegen sich selbst und andere, und sind dem Wahn verfallen, dass diese Fehler ihre Natur wären. Das Problem heißt Männlichkeit. Darüber wollen wir mit euch diskutieren.

Männliche* Selbstverwirklichung in und durch Antifa
Wir wollen gemeinsam ein Verständnis entwickeln, wie Vorstellung von Antifa Arbeit derzeit mit patriarchalen Denkstrukturen zusammenhängt und wie sich dies in Denk- und Handlungsweisen bemerkbar macht. Anschließend wollen wir die Notwendigkeit einer gemeinsamen Antifaschistischen Ideologie diskutieren und Strategien für eine emanzipatorische Antifa entwickeln

Meinungsfreiheit
9 von 10 mündigen Staatsbürger*innen wissen: Extremismus ist schlecht. Ebenso gehört die gebetsmühlenartige Bekundung, man sei gegen Gewalt – »egal ob von links oder rechts« – zum guten politischen Ton, der in Presse und Facebook-Kommentaren gepflegt
wird. Kritiker*innen dieser Feststellung fällt dagegen schnell auf, dass unter dem Label »Extremismus« so einiges in einen Topf geworfen wird, was an sich wenig gemeinsam hat. Um sich diese Logik zu erklären, kommt man aber nicht um eine genauere Betrachtung eines der Dauerbrenner westlicher Werte umher: Die viel gelobte Meinungsfreiheit ist entgegen ihres guten Rufes nicht erst die Ermöglichung des freien und vernünftigen Streitens in der Gesellschaft. Im Gegenteil stellt die staatliche Lizenz auf »meine Meinung« nur klar, dass sich noch die letzte gedankliche Äußerung am staatlichen Gewaltmonopol zu relativieren hat.
Gruppen gegen Kapital und Nation

Zukunftsaussichten antifaschistischer Arbeit
In diesem Workshop wollen wir uns bisherige Konzepte antifaschistischer Arbeit anschauen und diese kritisch betrachten. Im letzten Jahr wurden verschiedene neue Ansätze hervorgebracht, unter denen die aktive Einmischung in den AfD Wahlkampf und stadtteilpolitische Ansätze insbesondere zu nennen sind. Abschließend stellen wir uns die Frage, welche Konzepte wir für perspektivisch für sinnvoll halten. Dabei fokussieren wir vor allem eine Antifa, die es schafft, sexistische Ausschlussmechanismen zu überwinden.